Anfang, Mitte, Ende. Fertig.

Das Schreiben von Texten. Ist das schwierig? Nein, Texte schreiben ist sehr, sehr einfach.

Sind ja nur Worte. Aneinander gereiht werden Sätze draus. Jeweils dahinter ein paar Punkte, dazwischen einige Kommas (früher hießen sie noch Kommata). Kommas sind auch nur semi-wichtig, wer weiß denn heute noch, wo die Dinger hingehören?

Strukturell hat ein Text: Einen Anfang, einen Mittelteil, ein Ende. Fertig!

Sehen Sie, war nicht gelogen. Das war ein Text mit Anfang, Mitte und Ende. In drei unterscheidbaren Absätzen. Punkte und sogar Kommas sind auch drin. Als Abschluss ein gepfeffertes Ausrufezeichen. Das wars.

Solch ein "Text" geht aber nur einmal. Danach funktioniert er nicht mehr. Oder doch? Was soll denn eigentlich der Text? Also EIN Text? An wen ist er gerichtet? Ist er überhaupt an "wen" gerichtet? Gibt es eine Zielgruppe? Soll die am Anfang weinen, am Ende lachen? Oder etwas aus den Zeilen lernen? Sich kurzweilig vergnügen oder lange darüber nachdenken?

Will der Autor was verkaufen? Oder vor etwas warnen? Ist es wichtig, dass der Anfang über den Mittelteil bis zum Schluss konsistent ist und auch so klingt? Oder sind Brüche und Sprünge in Stil, Wortwahl, Attitüde und Niveau erlaubt? Sogar erwünscht? Und die Lesedauer? Gibt es eine Vorgabe? Grenzen? Ein Minimum?

Entsprechen die Worte dem Charakter des Schreibers? Oder tut er nur so als ob? Spielt dem Leser etwas vor. Der das auch merken darf? Oder eher nicht? Gibt es Ironie? Um Distanz zu schaffen? Oder eher, um Unsicherheit zu verbergen. Bettelt hier einer um Aufmerksamkeit? Oder möchte einfach nur kommunizieren? Von wann sind die Zeilen? Spielt der Kon-Text eine Rolle?

Genau ab dieser Stelle ist kein Text mehr einfach. Sondern spannend. Finde ich …

Übrigens: Hat der Autor noch was hervorzuheben, ist ein Postskriptum ein schönes Stilmittel.

P.S.: Das war nur Spaß eben. Ich finde Kommas NICHT semi-wichtig, sondern wichtig. Rettet die Kommas! Danke!