Das Letzte in 2020: Körperteile-Mikado

Zum Jahres-Abschluss ein "Metapher-Alarm" – als kleines Text-Experiment, wie Corona rein bildlich gesprochen auf unsere Körper "eingeschlagen" hat. LAUT gelesen, mit einem gewissen Rhythmus, finde zumindest ICH die Zeilen unterhaltsam. Das reicht doch schon (Smiley!)

Und los geht’s …  

… 2020 hat wirklich geliefert. Mit Tritten in den Magen. Und Nackenschlägen noch dazu.
Das Jahr ging AUF die Nerven. Und AN die Nieren. Immerzu!

Wem lag die Schlinge um den Hals? Oder stand das Wasser bis zu diesem?
Plus Stößen in den Rücken. Und zwar von hinten. Das war feige und gemein.

Schlechte Nachrichten Schlag auf Schlag. Das kann kein Bauch verdauen!
Am Nasenring in die Manege – rund und ründer! Und die Ohren? Sind gezogen – lang und länger. Puh!  

Ein Auge zudrücken reicht nicht mehr. Beide wären besser.
Stattdessen kriegt aufs Maul, wer’s riskiert. Die dicke Lippe. Autsch!

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Sind denn noch genügend da?
Einfach alles unter Spannung: Kopf, Kiefer, Kinn und ja, auch das Knie!


So. Was soll das hier? Körperteile-Mikado? Nein.
Zumindest Psychologen und Sportler wissen: Lange und starke Beanspruchung macht vieles kaputt.
Oder eben stärker. Flexibler. Resistenter. Resilienter!


Also: Wie war das noch gleich mit den Schlägen in den Nacken?
Die sind nicht schön, nein. Aber stärken Hals und Kopf. Das hält ihn oben!
Tritte in den Bauch oder in die Nieren? Kräftigen die Muskeln. Ganz bestimmt.
Und die Nerven? Gespannt zum Reißen? Tun sie nicht. Sondern werden zu Stahl. Das hilft!

Der Kopf ganz unter Wasser. Immer tiefer? Trainiert die Lunge. Absolut!
Treppe hoch – und Treppe runter. Mit dicker Luft – in dichter Maske. Ist wie Training! Auf dem Berg.

Und sich selbst am Schopfe packen? Mit großem Ziehen aus dem Sumpf? Führt zu was? Zu Haarausfall?
Nein, nein! Kopf und Mähne werden härter, keine Schere kriegt sie kürzer.

Ja, im Sumpf: Mit weiter Brust und breiter Schulter geht keiner so schnell unter.
Diesem Morast doch beides bieten: Stirn und Haltung. Für‘s Selbst. Und für’s Bewusst-Sein.
Das macht den Körper gerade. Die Augen auch. Dies hilft dem Rückgrat. Das lohnt sich doch! 

Der Wind wird schlechter, strenger, kälter. Die Tränen schießen. Nimm doch Jacken, Mützen und Kapuzen!
Gute Kleidung ist ja alles. Schlechtes Wetter nur ein Mythos. Unsere Mütter lassen grüßen.      


Mütter sagen auch: Was uns nicht umbringt, das macht uns nur stark.
Eine Attitüde, die kennt jeder. Um sich auch – und gerade – in diesem Jahr den Zeitläuften nicht zu ergeben.

Jaja. Ich weiß. Seit wann sagen Metaphern die Wahrheit? Aber stimmen können sie: Trotzdem.
Denn Einstellung und Perspektive machen eins: Den Unterschied.

Und so ist 2020 vielleicht sogar ein gutes Jahr. Gut, um Geist und Körper zu entwickeln. Zum Besseren.

Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen …